Der geologische Aufbau des deutschen Bodens.
13
Alte Schollen- Junge Falten- Tafelländer Vulkanische Grenze der
gebirge gebirge Gebirge nordischen Vereisung
Gebirgsbau Deutschlands. Nach Partsch.
das böhmische Becken (die böhmische Masse) mit den umgrenzenden Gebirgen, ferner
Fichtelgebirge, Vogtland, Franken- und Thüringer Wald, Harz, Schwarzwald,
Wasgenwald und Rheinisches Schiefergebirge.
Während daher der Bau des deutschen Mittelgebirgslandes in vieler Hinsicht
Einheitlichkeit vermissen läßt, finden sich doch übereinstimmend zwei Richtungen,
in denen die gebirgsbildenden Kräfte vor allem tätig waren, nämlich einerseits die
Richtung von Sw. nach No., die sich vor allem im rheinischen Schiefergebirge und
im Erzgebirge zeigt, und in noch ausgedehnterem Maße, rechtwinklig dazu die Rich-
tung von So. nach Nw. In manchen Gebirgen, z. B. im Fichtelgebirge, kreuzen
sie sich.
3. In die eingesunkenen Beckenräume trat das Meer ein, dessen horizontal
abgelagerten Niederschläge (Trias, Jura und Kreide) heute die deutschen Tafel-
länder bilden: die Schwäbisch-Fränkische Tafel und ihre Fortsetzung nach N.: das
Weserbergland und die Thüringische Hochfläche, dann die Pfälzisch-Lothringische
Tafel.
Durch den Einbruch der Oberrheinischen Tiefebene in der Tertiärperiode,
die sog. Rheintalversenkung, durch Verwitterung und die abtragende Tätigkeit der
Flüsse (Erosion) wurde auch dieses mesozoische Tafelland allmählich wegen der ver-
Fischer-Geistbeck.bappert, Erdkunde f. höh. Schulen. Ausg. D. Y. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Die deutschen Landschaften und Stämme. 59
winklig die Wege, die von Italien über die Alpen nach Mittel- und Norddeutschland
führen. Daraus erklärt sich sowohl das hohe Alter der Kultur in
diesem Lande als auch die Tatsache, daß es durch alle Zeitalter
der deutschen Geschichte der Schauplatz großer historischer Ereig-
nisse war. (Römerherrschaft, Völkerwanderung, Ungarneinfälle — 955 Schlacht
auf dem Lechfeld — Kreuzzüge, Blütezeit der Reichsstädte Ulm, Augsburg, Regens-
bürg. Zur Zeit des politischen Verfalls Deutschlands wird die Hochebene der Tum-
melplatz fremder Kriegsvölker, so im Dreißigjährigen Krieg, im Spanischen und
im Osterreichischen Erbfolgekrieg und zuletzt in der napoleonischen Zeit.)
Der Volksstamm der Bayern. Die Natur der Alpen und ihres Vorlands hat
dem Stammescharakter der Bayern seine Hauptzüge aufgedrückt. Ein kraftvolles,
etwas derbes Wesen paart sich mit Einfachheit der Sitten, zähem Festhalten am
Hergebrachten, mit Offenheit und Treue, mit Tapferkeit und Unverzagtheit. Mit
der Freude an der Landwirtschaft verbindet der Bayer Neigung und Geschick zu
künstlerischer Betätigung. Im alpinen Hausbau, in der malerischen Volkstracht
und in der Liebe zu Gesang und Tanz (Volksschauspiele), die er mit allen Gebirgs-
Völkern teilt, offenbart sich sein Sinn für das Schöne. Auf diese Naturanlage des
bayerischen Volksstammes gründet sich auch die traditionelle Kunstpflege der baye-
rischen Fürsten sowie der Ruhm Münchens als Kunststadt..
5. I)ie Deutschen Alpen.
Die Deutschen Alpen umfassen die n. Ketten der Kalkalpen zwischen Boden-
see und Salzach:dieallgäueralpen zwischen Bodensee und Lech, die B a y e -
rischen Alpen zwischen Lech und Inn und die Salzburger Alpen zwischen Inn
und Salzach. Sie ragen in schroffen Wänden und kühnen Gipfeln von 1700 m bis
3000 m auf und bilden die natürliche Scheidewand Deutschlands gegen Österreich.
Die Allgäuer Alpen sind der Hauptsitz der bayerischen Rinderzucht und Milchgewin-
nung, während in den Bayerischen und Salzburger Alpen die Haupterwerbsquelle
die Waldwirtschaft, also Holzgewinnung und Holzverarbeitung, bildet. Wichtigkeit
haben ferner noch die Salzlager von Berchtesgaden. Dank ihrer Naturschönheiten
sind die deutschen Alpengebiete auch ein Hauptziel der Touristen. Zu den besuchtesten
Sommerfrifchorten zählen Oberstdorf in den Allgäuer Alpen, Garmisch und
Partenkirchen in den Bayerischen Alpen und Berchtesgaden und Reichen-
hall in den Salzburger Alpen.
Bedeutung der Alpen für Südbayern. Wiewohl der Anteil des Reichs
an den Alpen gering ist, haben sie doch große Wichtigkeit für die angrenzenden Ge-
biete. Sie sind die Quellstätten zahlreicher Flüsse (welcher?); sie beeinflussen sehr
wesentlich das Klima des s. Bayern, indem sie die warmen Südwinde abhalten;
endlich geht ein großer Teil des deutschen Verkehrs über die Bayerischen Alpen nach
Italien. Der wichtigste Verkehrsweg ist die Brennerbahn, die durch die Linie Mün-
chen—innsbruck erreicht wird und ein Teil der wichtigen Nord-Südexpreßlinie
Berlin—rom ist. Nach Innsbruck führt vom Bodensee die Arlbergbahn. Eine
dritte wichtige Alpenbahn ist die Linie München—salzburg, die durch die Tauern-
bahn Anschluß nach Kärnten und dem Mittelmeer erhält. Die deutschen Alpen sind
also ein hervorragendes Durchgangsgebiet des Verkehrs.
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TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Die deutschen Landschaften und Stämme.
49
und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einflüsse hin. Als die
Slavenländer ö. der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten
in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schle-
sien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes be-
trachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch
hessische und mainfränkische Einwanderer teil.
Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als Sitz ausge-
zeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf,
und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Land entsprossen sind,
so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Ctto Ludwig, die genialen Dar-
steller des Tier- und Pflanzenlebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstüm-
licher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; serner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtun-
gen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlands so trefflich
wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innigkeit trauten
deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den liederreichen Gauen Mittel-
deutschlands gehören die großen Tonkünstler Sebastian Bach, Georg Friedrich Hän-
del, Robert Schumann und Richard Wagner an. Hier stand auch die Wiege
Luthers, Lessings, Leibniz' und Fichtes.
Die Staaten der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Die natürliche Vielge-
staltigkeit Mitteldeutschlands findet auch in staatlicher Beziehung ihren Aus-
druck; namentlich das Weserbergland und Thüringen sind wie im Mittelalter so auch
heute noch in eine große Zahl von Kleinstaaten aufgelöst. An der Mitteldeutschen
Gebirgsschwelle haben folgende Staaten Anteil: das Königreich Preußen mit
größeren oder kleineren Teilen der Provinzen Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau,
Hannover, Sachsen und Schlesien, ferner das Großherzogtum Hessen mit der
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Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Ludwig Ludwig Brehm Paul_Gerhard Rudolf_Baumbach Rudolf Ludwig_Richter Ludwig Sebastian_Bach Georg_Friedrich_Hän- Friedrich Robert_Schumann Richard_Wagner
Fränkische Zustände.
19
verfiel die Macht der Chalifen später, und das Reich zersplitterte sich in Einzelstaaten. Desto bedeutsamer wurde die arabische Kultur. Wohl-Arabische stand und Bildung entfaltete sich im Morgenlande zu derselben Zeit, da imtur" die Kultur im Abendlande tief darniederlag. Ein Welthandel entwickelte sich, der den Orient mit dem Occident verband. Das Gewerbe erblühte, besonders die Weberei von Seidengewändern, Teppichen und baumwollenem Musselin, der nach der Stadt Mossul am Tigris seinen Namen hat, die Herstellung von Waffen (Damascenerklingen), von Schmucksachen aus Metall und Edelsteinen, von prachtvollen Töpferarbeiten.
Die Baukunst brachte so herrliche Schöpfungen hervor wie die Alhambra zu Granada. Und neben der Dichtkunst entfaltete sich die Wissenschaft, so die Philosophie und besonders die Heilkunde.
3. Die karolingische Zeit.
Fränkische Zustände.
§ 19* Ergebnisse der Völkerwanderung. Weite Lande waren von den Laudgewirm Germanen erobert worden; jedoch blieb nur ein Teil davon wirklich ger- Sä manischer Besitz. Nordafrika war seit der Vernichtung der Wandalen ®ermonen' verloren gegangen, Spanien sollte bald darauf in die Hand der Araber fallen, welche, von Nordafrika kommend, die Westgoten vernichteten. England war ein Gewinn für das Germanentum, das sich hier erhielt; dagegen überwog in dem größten Teile Italiens und weiten Strecken Frankreichs die romanische Bevölkerung. So waren also die mit so viel Blut erkauften Provinzen des römischen Reiches nur zum Teil behauptet worden. Andrerseits aber war auch viel altgermanisches Land im Laufe der Völkerwanderung geräumt und eine Beute.fremder Völker geworden; denn in die Gebiete östlich der Elbe und Saale waren die slavischen Wenden, in Böhmen die ebenfalls slavischen Tschechen eingezogen.
Eine Erinnerung aber an die gewaltigen Schicksale und Taten der H-id-nsage. Völkerwanderung erhielt sich in der Heldensage; in ihr spiegelt sich das germanische Mannes- und Frauenideal wieder. Sie verbindet die uralte Vorstellung von dem herrlichen, jngendnmstrahlten Lichthelden Siegfried, der den Hort der Nibelungen, der Nebelmänner, erbeutet, der zu der von bösen Geistern gefangen gehaltenen Sonnenjungfrau Brunhild durchdringt und doch schließlich den Nibelungen zum Opfer fällt, mit der Erzählung von dem furchtbaren Untergang des Volkes der Burgunder durch König
2*
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TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
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Mertag der Buchhandlung des Waisenhauses in Kalle a. d. S.
Geschichtliches Lehrbuch
für höhere Wäöcherrschirlerr von Dr. Ariedrich Weuvauer,
Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt a. M.
Ausgabe B. Nach den Lehrplänen vom 12. Dezember 1908 umgestaltet.
Teil l für die Klassen vn u. Yi: Sagen des klassischen Altertums. Deutsche Sagen, Lebensbilder aus der Weltgeschichte, bearbeitet von Justus Baltzer Direktor. Mit 19 Abbildungen. 4. Auflage. geb. Ji 1,60.
Teil 2 für die Klasse V: Griechische und römische Geschichte. Mit 34 Abbildungen.
5. Auflage. geb. Ji 1,60.
„ 3 „ „ „ Iv: Deutsche Geschichte im Mittelalter. Mit 30 Abbildungen.
6. Auflage. geb- Ji 1,60.
„ 4 „ „ „ ni: Deutsche Geschichte im 16. bis 18. Jahrhundert; 1 ^ _
„ 5 „ „ „Iiu.i: Deutsche Geschichte, von der französischen Revoln- > ^imna.
tion ab; in diesem Bande wird eine Erweiterung eintreten. J
Zum Gebrauch an Lyzeen und Studienanstalten eignet sich das schon an vielen Gymnasial- und Realgymnasialkursen für Mädchen und an Lehrerinnenseminaren eingeführte
Lehrbuch 6er Geschichte
für höhere Lehranstalten
von Dr. Friedrich Urudauer,
Direktor des Lessing - Gymnasiums in Frankfurt a. M.
Iii. Teil. Geschichte des Altertums. geb. Ji 2,—.
Von dem 3. Teil wird im Laufe des Jahres eine besondere, für Realanstatten, Lyzeen und Studienanstalten bestimmte Ausgabe erscheinen.
Iv. Teil. Deutsche Geschichte bis zum westfälischen Frieden, geb. Ji 2,—.
Y. Teil. Vom westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit. geb. Ji 2,40.
Wilder zur Geschichte
mit besonderer Betonung
bet Kunstgeschichte
herausgegeben von
Dr. Bernhard Seyfert.
Bilderanhang zu Neubauers Lehrbuch der Geschichte.
Zweite, vermehrte Auflage.
497 Abbildungen mit erläuterndem Text und einem ausführlichen Schlagwortregister. 204 Seiten, gr. Lex. kart. Ji 4,—, geb. Ji 4,80.
Kleine Staatslehre
für höhere Lehr <an statten von Dr. Ariedrich Weuöauer,
Direktor de» Lessing - Gymnasiums in Frankfurt a. M.
______________Steif broschiert 50 Pf.
Geschichts-Atlas
äu dem Lehrbuch der Geschichte für höhere Lehranstalten von Dr. Friedrich Neubauer,
Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt ct. M.
12 Haupt- und 8 Nebenkarten. Achte Auflage (23. bis 28. Tausend).
Steif brosch. 60 Pf.
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Extrahierte Personennamen: Ariedrich_Weuvauer Justus_Baltzer Friedrich_Urudauer Friedrich Bernhard_Seyfert Ariedrich_Weuöauer Lessing Friedrich_Neubauer Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Kalle Frankfurt Frankfurt_a._M. Frankfurt
Werkag der Wuchhaudkung des Waisenhauses in Kasse a. d.s.
Wlsmarck. Ansgervähtte Weden des Aürsten von Mismarck. Zusammengestellt und mit einem Vorwort eingeleitet von Dr. Aug. Baumeister, Kaiser!. Ministerialrat a. D. Mit Bismarcks Brustbild nach Fr. Lenbach. geb. Ji 1,80.
Wotkswirtschafttiches im Geschichtsunterricht von Gymnasialdirektor Dr. F. Neubauer. Ji 1,20.
Leitfaden der praktischen Volkswirtschaftslehre. Zum Unterrichtsgebrauch an Seminaren und höheren Lehranstalten. Von Dr. Elisabeth Gottheiner. Ji 1,—.
Der Unterricht in der Geschichte von Direktor Dr. Fr. Neubauer. Ji 0,50.
Was ist deutsch? Eine Kaisergeburtstagsrede. Von Direktor Dr. F. Neubauer. Zweite Auflage. Ji 0,50.
Was ist preußisch? Eine Kaisergeburtslagsrede. Von Gymnasialdirektor Prof. B. Hebestreit. Ji 0,50.
Kaiser Wilhelm I. Aus seinem Leben Sextanern erzählt von Professor W. Pfeifer. Nebst Bildnis des Kaisers. steif brosch. Ji 1,20.
Levensöitder aus der neueren Geschichte von Prof. W. Pfeifer. Mit 4 Holzschnitten.
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Inhalt: Martin Luther, Kurfürst Friedrich I., der Große Kurfürst, Friedrich der Große und Blücher.
Deutsches -Leben in der Wergangenheit von Professor Dr. Aug. Sach. Zwei Bände.
Ji 12,— ; geb. Ji, 15,50.
Deutsche Soziatgeschichte, vornehmlich der neuesten Zeit, gemeinverständlich dargestellt von Gymnasialdirektor Emil Stutzer. Ji. 3,60; geb. Ji 4,20.
Leöen und Wirken der Königin Luise im Lichte der Geschichte. Von Professor Emil Knaake. Ji 7,50; geb. Ji 8,50.
Die deutschen Kaiserpfalzen und Königshöfe vom 8. bis zum 16. Jahrhundert.
Mit 45 Abbildungen von Professor Dr. W. Weitzel. M 3,— ; geb. Ji 3,60.
Griechische Geschichte von Gusi. Ferd. Hertzberg, Professor an der Universität Halle.
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Mömische Geschichte in kürzerer Fassung von Dr. C. Peter. Zweite verbesserte Auflage.
In Halbleinenband Ji 4,80.
Greschicllte Roms von Dr. Carl Peter. In drei Bänden. Vierte, verbesserte Aufl. Erster Band. Die fünf ersten Bücher, von den ältesten Zeiten bis auf die Gracchen.
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Zweiter Band. Das sechste bis zehnte Buch, von den Gracchen bis zum Untergänge der Republik. Ji 6,—.
Dritter Band. Das elfte bis dreizehnte Buch, die Geschichte der Kaiser bis zum Tode Marc Aurels. Ji 6,—.
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Geschichte des deutschen Modens mit seinem Pflanzen- und Tierleben. Von der keltisch-römischen Urzeit bis zur Gegenwart. Historisch-geographische Darstellungen von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 8,— ; geb. Ji 9,—.
Deutsches H'ffan;enteven nach Albertus Magnus (1193 — 1280). Ein Nachtrag zur
„Geschichte des deutschen Bodens" von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 1,60.
Zur Einführung in den erdknndtichen Unterricht an mittleren und höheren Schulen. Anregungen und Winke von Dr. Felix Lampe. Ji 3,—.
Geographische Htepetitionen insonderheit im Anschluß an H. A. Daniels und A. Kirch-hoffs geographische Lehrbücher. Wiederholungs- und Übungsbuch in Fragen und Antworten von Herrn. Schultze. Dritte neu bearbeitete Auflage. geb. Ji 2,—.
Leitfaden der Kirchengeschichte für höhere Schulen von Direktor Dr. Carl Töwe.
Ji 0,50.
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Extrahierte Personennamen: F._Neubauer Elisabeth_Gottheiner Neubauer F._Neubauer Wilhelm_I. W._Pfeifer W._Pfeifer Martin_Luther Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_der_Große Friedrich Emil_Stutzer Emil_Knaake W._Weitzel Gusi Mömische C._Peter Carl_Peter Marc_Aurels Albertus Magnus Magnus Felix_Lampe Felix Schultze Carl_Töwe
Geschichtliches Lehrbuch
für
öhere Mädchenschulen
von
Dr. Friedrich Neubauer,
Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt a. M.
Ausgabe B.
m. Feil.
Deutsche Hefchichte im 'gxxuetatiex. Mit 30 Abbildungen.
Sechste, nach den Lehrplänen vom 13. Dezember 1908 umgestaltete Auslage.
(16. bis 20. Tausend. ,
Halle a. d. S.
Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses.
1909.
Georg-Eckert-Instltut
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vssbibuothek" Isb! - Rr ti 7 H-5~
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Neubauer Friedrich
Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser.
41
In Italien erschienen um dieselbe Zeit Angehörige eines Volkes, das binnen kurzem sich dort die Herrschaft erwerben sollte, der Normannen.die Nor-Die Normannen hatten sich zuerst im neunten Jahrhundert als kühne Seefahrer und Seeräuber einen furchtbaren Namen gemacht; dann hatte sich zu Beginn des zehnten Jahrhunderts eine Schar von ihnen an der Seine-mündung in der nach ihnen benannten Normandie niedergelassen. Von dort stammten die Ritter, welche zu Heinrichs Ii. Zeit, von einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande zu Schiff zurückkehrend, eines Tages im Hafen von Salerno ankamen, das gerade von den Sarazenen bedrängt wurde; sie beteiligten sich an der Verteidigung und retteten durch ihre Tapferkeit die Stadt. Zur Rückkehr eingeladen, kamen sie bald in größeren Scharen, ließen sich nieder und drängten seitdem in fortwährenden Kämpfen Griechen und Sarazenen Schritt für Schritt zurück.
Heinrich Ii. und seine fromme Gemahlin Kunigunde widmeten dersorge^r Kirche besondere Sorgfalt. Der Kaiser sorgte für die Zucht in den Klöstern und gründete am oberen Main in einer bisher immer noch halbheidnischen Gegend das Bistum Bamberg. Er sowohl wie Kunigunde sind von der Kirche heilig gesprochen worden. In Bamberg liegen sie begraben.
Rückblick auf die Zeit der sächsischen Kaiser.
§ 43. Unter dem sächsischen Kaisergeschlecht hatte Deutschland nach Das Reich, innen und außen gewaltige Fortschritte gemacht. Der Zusammenhang des Reiches war enger geworden. Ein Nationalbewußtsein war entstanden; das Wort deutsch, d. h. volkstümlich, das zunächst die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen Sprache bezeichnet hatte, diente nun auch im politischen Sinne zur Bezeichnung des deutschen Staates und Volkes und zu seiner Unterscheidung von Wätschern, d. H. romanischem Wesen. Während vor etwas mehr als hundert Jahren das Reich dem Zerfalle entgegenzugehen schien, bestand jetzt eine starke und anerkannte, mit dem Glanze der römischen Kaiserkrone geschmückte, königliche Macht. Das deutsche Reich war das mächtigste der abendländischen Christenheit.
Auch die deutsche Kultur hatte Fortschritte gemacht. Der Urwald Wirtschaft, wurde stetig zurückgedrängt, der Ackerbau warf höhere Erträge ab, zumal auf den Gutswirtschaften der Könige und Klöster. Schon entstanden die ersten Märkte, wo unter königlichem Schutz die Kaufleute ihre Waren verkauften; Städte erhoben sich, auch in dem bisher städtelosen Sachsen, und hier wurde neben dem Ackerbau auch Handwerk getrieben. Die Bildung Bildung, nahm allmählich zu; doch war sie lateinisch und auch jetzt noch vorwiegend
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrich_Ii Heinrich Kunigunde
Extrahierte Ortsnamen: Italien Salerno Main Bistum_Bamberg Bamberg Deutschland Sachsen
10
Deutsche Geschichte bis zur Gründung de» nationalen Staat- 919.
wesentliche Ursache der Völkerwanderung. Dazu kam, daß die höhere Kultur und die vielfachen Genüsse des römischen Lebens etwas Verlockendes für viele von ihnen haben mußten. So traten denn zahlreiche Germanen in das römische Heer ein, das schließlich fast ganz aus Barbaren bestand; oder sie ließen sich als zinspflichtige Leute auf den Grundstücken römischer Gutsherren ansiedeln. Ganze Stämme wanderten mit Zustimmung der Behörden ein, ließen sich Land verleihen und übernahmen die Pflicht, das Reich gegen ihre eigenen Landsleute zu verteidigen.
Seit dem Ende des zweiten Jahrhunderts n. Chr. wurden aber auch die kriegerischen Angriffe immer heftiger. Zu den Zeiten des Kaisers Mark Aurel (um 170) griffen die Markomannen Jahr für Jahr die Grenze an. Kurze Zeit später traten die Namen neuer Völker auf, die durch Better ^en Zusammenschluß kleinerer Völkerschaften entstanden waren. Die Franken saßen am Niederrhein und suchten von dort nach Gallien einzudringen; die Alamannen (auch Sweben, Schwaben genannt) überschritten den römischen Grenzwall und eroberten das dahinter liegende „Zehntland"; die Sachsen, welche im heutigen Hannover, Oldenburg und Westfalen wohnten, machten mit ihren Schiffen die Meere unsicher und brandschatzten die Küsten. Die Goten endlich verließen ihre Sitze an der unteren Weichsel, wanderten nach den Küsten des schwarzen Meeres, und die Römer mußten ihnen die Lande an der unteren Donau überlassen.
Die Goten sind das erste germanische Volk, unter dem das Christentum Eingang fand, und zwar in der Form, wie es der Kirchenlehrer Arius Wulsila. gelehrt hatte. Wulfila, der Sohn römischer Kriegsgefangenen, verbreitete es bei einem Teile der Goten, deren Bischof er wurde. Er hat auch die Bibel in das Gotische übersetzt, und diese Bibelübersetzung ist das früheste Denkmal der deutschen Sprache.
Der Einbruch der Hunnen und die Gründung germanischer Ttaatcn auf dem Boden des weströmischen Reichs.
§ 9. Hunnen und Goten. Schon mehrere Jahrhunderte dauerte der Ansturm der Germanen auf das römische Reich, als ein Ereignis eintrat, das in seinen Folgen zu einer Überflutung des weströmischen Reiches durch Me germanische Scharen führte. Im Jahre 375 brachen die Hunnen, ein mongolisches Reitervolk von häßlichem Aussehen und rohen Sitten, das aus dem mittleren Asien stammte, keinen Ackerbau trieb, sondern sich von Viehzucht ernährte und nomadisch von Ort zu Ort wanderte, über die Wolga in Europa ein. Sie trafen in Südrußland zuerst auf die Ostgoten, deren König, der mehr als hundertjährige Ermanarich, sich den Tod gab, und unter-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Personennamen: Arius_Wulsila
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Schwaben Sachsen Hannover Oldenburg Westfalen Donau Asien Europa Südrußland
62
Die deutsche Kaiserzeit 919 —1260.
mußte die letzte Feste der Christen im heiligen Lande, Akkon, geräumt werden.
Die geistlickikn Auch die geistlichen Ritterorden mußten nun das Feld ihrer Tätig-' feit anderswohin verlegen. Der deutsche Orden hatte schon vorher die Eroberung Preußens begonnen; der Sitz des Ordensmeisters wurde die hochragende Marienburg an der Nogat. Der Johanniterorden siedelte zuerst nach der Insel Rhodus, später, als ihn der türfische Sultan Suleiman in der Reformationszeit von dort vertrieb, nach Malta über. Dort hat der Orden geherrscht, bis Napoleon auf seiner Fahrt nach Ägypten die Insel besetzte.
Der Tempelorden fand ein frühes Ende. Er reizte durch seinen Reichtum die Habgier des Königs Philipp des Schönen von Franf-retch; von diesem gedrängt, hob zu Beginn des vierzehnten Jahrhunderts der Papst den Orden auf.
Deittschland im dreizehnten Jahrhundert.
Das Lehns- z 8 67. Das Rittertum. In jenen Jahrhunderten beherrschten das
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Lehnswesen und das Rittertum bei den Nationen des Abendlandes alle Verhältnisse des Lebens. Das Lehnswesen bestand, wie wir wissen, darin, daß Grundstücke, Grafschaften, Rechte jeder Art von dem obersten Lehnsherrn, dem König, den Belehnten gegen einen Eid der Treue und des Gehorsams verliehen wurden. Zunächst galt die Belehnung nur für die Person des Belehnten; aber im Laufe der Zeit war die Anschauung allgemein geworden, daß die Lehen zu erblichem Besitz verliehen würden. Der Belehnte sonnte die Lehen wieder an andere verleihen. Der Lehnseid verpflichtete vor allem dazu, dem Lehnsherrn im Kampfe bewaffnet, beritten und mit einem reisigen Gefolge beizustehen. Also konnten nur Ritter belehnt werden. Diese bildeten jetzt die Heere; die Bauern, die zur Zeit Karls des Großen so schwer unter der Last der Wehrpflicht gelitten hatten, wurden jetzt nur in Notfällen, zur Landesverteidigung, aufgeboten. Es war eine scharfe Scheidung der Nation in einen Wehr st and, welcher herrschte, und einen Nährstand, welcher beherrscht wurde, eingetreten.
Der ritterliche Dieser ritterliche Berufsstand bildete den Adel der Nation; damals Sl6ei" saniert die Geschlechtsnamen und die Wappen auf. Die Kreuzzüge, in denen deutsche neben französischen, italienischen, englischen Rittern fochten, hatten bewirkt, daß sich die Ritter der gesamten abendländischen Christenheit als eine große Genossenschaft mit bestimmten Bräuchen und Sitten und mit Ritterliche gemeinsamen Pflichten fühlen lernten. Auch eine besondere ritterliche Er-wun8-sie^ung 6iibete au§ Wer eines Ritters Sohn war und sich dem
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Extrahierte Personennamen: Suleiman Napoleon Philipp Karls